Fantasyroman von Viktoria Hug und Sebastian Hug
Zwei Länder im Krieg, getrennt durch einen Wall, menschenfressende Dämonen und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft - wenn das keine Steilvorlage für einen Fantasyroman ist. Und er ist beeindruckend!
In der Realität brach der Frühling an und in der Fiktion hätte die Welt nicht düsterer beschrieben sein können – es war heavy, aber ich bin gut in die Story reingekommen.
Angesiedelt in einer industrialisierten Welt fand ich mich in einer Kulisse des 1. Weltkrieges wieder. Und abgeschottet von einem massiven Gebirge, sind die beiden sich bekriegenden Staaten völlig sich selbst überlassen. Die beengende Atmosphäre war geradezu greifbar.
Die Geschichte folgt vier Hauptfiguren, deren Entwicklung in unterschiedlichem Tempo verläuft. Allerdings möchte ich an dieser Stelle sagen, dass so manche Nebenfigur denen gern mal die Show stielt. Allen voran der griesgrämige Fahrer und die verzogene Schwester. Die beiden waren köstlich.
Das Tristmon Projekt mag für manchen Leser ein Sinnbild oder Spiegel unserer heutigen Gesellschaft sein. Für mich ist es mehr die Darstellung der Spezies Mensch, der über all die Jahrhunderte noch immer nicht schlauer geworden ist; die Darstellung einer Gesellschaft, in der Politik und nicht Wissenschaft regiert; wo die eigenen Emotionen über das Wohl der Gesellschaft gestellt werden; und wo veranschaulicht wird, was es tatsächlich bedeutet, wenn die letzte Minute geschlagen hat. In der Realität sind wir ja Meister darin, diese letzte Minute immer weiter hinauszuziehen.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings und den betrifft das Layout. Wer es mit den Augen hat, dem empfehle ich das eBook, denn im Print wurden 37 Zeilen auf eine Buchseite gequetscht, was zu einer klitzekleinen Schrift geführt hat. Ein paar Seiten mehr hätten wirklich nicht geschadet.
Mehr zu den Geschwister Hug auf ihrer Website.
Und das Buch findest du hier.
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