Der Beginn meiner Selfpublisher-Karriere.
So offiziell hatte ich das letztes Jahr eigentlich gar nicht geplant gehabt, aber 2021 war es dann plötzlich so weit. Und zwar früher, als ich eigentlich geplant hatte.
Am 08. März erschien das White Book, ein Inspirations- und Notizbuch für Autor*innen. Damit habe ich in erster Linie eigentlich mir selbst ein Geschenk gemacht, denn während des Schreibprozesses werde ich nur allzu oft wegen Kleinigkeiten aus dem Flow gerissen.
Dinge wie Haar-, Haut- oder Augenfarbe sind noch harmlos. Aber dann gibts da Dinge, wie z.B. das Wetter, Fantasy-Food oder Masseinheiten, die mich in Bezug auf Worldbuilding plötzlich ins Stocken bringen.
Auch bei den Charaktereigenschaften stehe ich manchmal an. Und dank der Liste, die ich im White Book untergebracht habe, sind das ein paar wertvolle und sehr inspirierende Seiten, die ich immer wieder gern konsultiere.
Zudem habe ich mir im Kapitel Praxishilfe Vorlagen für Pitch und Klappentexte angelegt. Jedes Mal sitze ich nämlich da und starre Löcher in die Luft. Es ist wirklich eine hohe Kunst, das eigene Buch auf maximal 700 Zeichen runterzubrechen und dabei auch noch einen Text zu zaubern, der potentielle Leser anspricht.
Mit dem White Book habe ich meine Notizen, Ideen, Inspirationen sowie Schreibhilfe in einem Buch. Und ich finde es nach wie vor super.
Da es meine erste Veröffentlichung im Selfpublishing war, war es zugleich eine Art Aufwärmerunde für die kommenden drei Bücher. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich wirklich froh bin, das so gemacht zu haben. Ich habe die Abläufe bei BoD kennengelernt und gesehen, dass es nach dem Veröffentlichungsdatum durchaus noch ein paar Tage dauern kann, bis das Taschenbuch in allen Online-Shops gelistet ist. Mit der Lieferdauer hinkt v.a. Amazon hinterher. Keine Ahnung, was die für Probleme haben, aber es war für mich kein Grund, deshalb nicht zu BoD zu gehen.
Der April war ein wahrlich nervenaufreibender Monat gewesen. Das erste Mal in meinem Leben habe ich Lektor*innen gesucht. Dabei musste ich mit Schrecken lernen, dass manche*r bereits für mehrere Monate ausgebucht war. Schließlich habe ich von zwei Lektorinnen ein Probelektorat machen lassen und mich dann für eine entschieden. Da ich gleich mit drei Bücher aufwartete, bedeutete dies, dass die Lektorin sechs Monate mit den Raben beschäftigt sein würde. Da war ich letztendlich nur noch froh, dass ihr die Geschichten gefallen haben.
Die Suche nach einer Korrektorin war deutlich einfacher. Wie bei der Lektorin habe ich auch hier darauf geachtet, jemanden zu finden, der Erfahrungen im Fantasy-Genre hat.
Ja, und als der erste Teil der Raben Trilogie im Mai ins Lektorat wanderte, spürte ich plötzlich, wie es allmählich ernst wird. Cover mussten her, Buchsatz musste vorbereitet werden. Und wie zum Teufel stellt man ein cBook her? Und wo sind die Blogger? Was ist mit Merchandise? Shop? Und, und, und ... Ich musste so viel lernen! Aber es hat großen Spaß gemacht.
Und schließlich wurde November. Die Jäger des Nordens – Raben Trilogie I erblickte das Licht der Welt. Ich habe es tatsächlich geschafft und Sam und Marasco freigegeben. Natürlich werden sie immer meine Lieblinge sein, aber jetzt dürfen sich auch andere über ihre Abenteuer freuen.
Die einzigen Feedbacks, die ich bis zur Veröffentlichung hatte, waren entweder von meinen Testleser*innen oder von meiner Lektorin. Nach dem Lektorat von den Jägern habe ich übrigens vier Kapitel rausgerissen, drei neue geschrieben und drei umgeschrieben. Das musste sein. Und wenn ich so den Feedbacks lausche, die von den Vorablesern und den Bloggern an mich herangetragen werden, dann denke ich, habe ich das Richtige getan.
Manche sind überrascht, wie fett der Wälzer geworden ist. Es sind 730 Seiten plus 10 Seiten Textprobe für Teil II.
Tja, ich muss zugeben, ich war selbst baff, als ich das Ansichtsexemplar das erste Mal in Händen gehalten habe. Das Buch ist tatsächlich knapp 1kg schwer. Ich hab ja bereits vorher gewusst, dass ich keine Bücher versenden werde, aber erst als ich es endlich hochstemmen konnte, wusste ich wirklich, weshalb ich mich dagegen entschieden habe.
Nun steht ein neues Jahr an, in dem ich all mein Wissen, das ich 2021 als Newbie im Selfpublishing gesammelt habe, auf die Probe stellen werde. Denn zwei Dinge sind gewiss: Raben Trilogie II und Raben Trilogie III werden kommen. Bei beiden Teilen ist das Lektorat abgeschlossen. Und während ich nun über Weihnachten Teil II für den Release vorbereite, wandert Teil III ins Korrektorat.
Es geht also was! :)
Commentaires