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Work-Life-Balance im Selfpublishing

6 Tipps, die vor einem Burnout bewahren. – Ja, im Ernst, ich mach mir manchmal tatsächlich Gedanken über solchen Scheiß. :)


Kann man sich als Autorin überarbeiten? Nun ja, als Autorin würde ich mich wahrscheinlich nicht überarbeiten. Aber als Selfpublisherin besteht durchaus die Gefahr, dass ich es übertreibe. Aus Spaß habe ich während einer arbeitsreichen Woche einmal mein Arbeitspensum aufgeschrieben. Das Ergebnis hat mir irgendwie zu denken gegeben.


Auf der Liste standen Dinge wie Schreiben, Korrigieren, Korrektur lesen, Cover, Buchsatz, Website unterhalten sowie auch die Stunden, die ich in meinem Brotjob arbeitete. Von Montag bis Sonntag kumulierten sich knapp über 72 Arbeitsstunden. Bei einer hier in der Schweiz üblichen 42 Stunden Woche ergibt das hochgerechnet ein Pensum von 171%. Auf 7d heruntergebrochen waren das 10,3 Std./Tag.


Natürlich war das eine extraordinäre Woche, in der die Veröffentlichung von Die Jäger des Nordens oberste Priorität genossen hat und ich sonst nichts los hatte. Ohne mich rausreden zu wollen, ja, ich tauche dann voll ein und betrachte das alles auch überhaupt nicht mehr als Arbeit. Aber Fakt ist: Es ist Arbeit. Körper und Geist werden gefordert und dabei vergesse ich manchmal, dass ich keine Maschine bin.


Nicht gesund. Darum habe ich versucht, meiner Arbeitszeit mit mehr Achtsamkeit zu begegnen. Aber Achtsamkeit war für 'n Arsch. Hat überhaupt nichts genützt. Also mussten andere Strategien her. Mittlerweile bin ich ziemlich gut darin, obwohl ich die Zeit noch immer oft vergesse.


1/ Grenzen setzen

Ab (z.B.) 20.00 Uhr alles weglegen und aufhören zu arbeiten. Eine simple Lösung, die Arbeitsstunden zu reduzieren und Ruhe zu tanken. (Das Schreiben zähle ich persönlich hier nicht dazu.)


2/ Wellness anstelle von Sport-Massage

Auch wenn von der Krankenkasse (zumindest in der CH) nicht übernommen, wirken eine nette Atmosphäre, wohlriechende Düfte und entspannende Musik zu einer Massage wahre Wunder. Das ganze Paket hat viel mehr Wirkung als eine einfache Sport-Massage, wo man auch noch als Patient behandelt wird.


3/ Tag in Slots aufteilen

Ein Slot hat 3-4 Stunden lang. Heißt also, dass man max. 3 Slots pro Tag hat. Besser bei zwei bleiben. Pro Slot wird nur 1 Aufgabe bearbeitet sei es Website updaten oder Korrekturen übertragen. Tipp für maximalen Nutzen: zwischen den Slots raus an die frische Luft!


4/ Bewegung: Spaziergang, Lezieren oder Sport

Wirkt immer und kurbelt meistens auch noch die Fantasie an. Zudem schafft Bewegung einen guten Ausgleich zu dem ständigen Sitzen. Die Wortschöpfung Lezieren vereint Lesen + Spazieren in einem. Einmal damit angefangen, wird man kaum mehr damit aufhören wollen. Im Gehen zu lesen ist einfach ein Erlebnis.


5/ Montagsmeeting

Um mir einen Überblick über meine Arbeitswoche zu verschaffen, treffe ich mich jeden Montagmorgen mit mir selbst und veranstalte ein Meeting. Dort liste ich auf, was in dieser Woche alles erledigt werden muss. Auf diese Weise führe ich mir Prioritäten vor Augen.


6/ Morgenseiten

Sobald man am Morgen erwacht, soll man niederschreiben, was einem gerade durch den Kopf geht. Wichtig: das Hirn nicht zuerst mit einem Blick aufs Handy füttern. Bereits der Gang auf die Toilette verfälscht die Morgenseiten. Sie sind dazu da, um unnötigen Ballast abzuladen. Dinge, die mich vielleicht vom Vortag noch beschäftigen, oder sonst was. Sie sind auch hervorragend dafür, um sich darin zu üben, die eigenen Träume aufzuschreiben. Jedenfalls startet es sich danach ganze frisch in den Tag.


Schlussendlich muss wohl jeder seine eigenen Strategien finde, um seine Work-Life-Balance zu finden. Jedenfalls habe ich für mich herausgefunden, dass ein Tag, an dem ich nicht schreibe, kein guter Tag ist. Da staut sich etwas in meinem Kopf an, das raus will. Mich diesem Drang zu widersetzen, macht mich krank. Natürlich ist man nicht jeden Tag in der gleichen Verfassung, darum ist Achtsamkeit vielleicht doch nicht so für 'n Arsch, wie ich am Anfang behauptet habe. :)


Aber einen Extra-Tipp habe ich noch: Verfolge ein Hobby, in dem du ohne Druck wüten kannst. Das fördert die innere Balance und beruhigt deinen Geist. Wir stehen alle doch viel zu sehr unter Druck, da sollten wir uns doch mindestens eine kleine Oase schaffen, in der es nicht darum geht, der oder die Beste zu sein. Der Trip in die Oase kann auch gut mal eine ganze Woche dauern, in der man nicht der Autor oder der Selfpublisher ist. Zudem kann es auch helfen, Bücher zu lesen, die NICHT zu dem Genre gehört, in dem man selbst schreibt.



(mcl)

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